Offen für die Erfahrungen des suchenden Betrachters sind auch die Zeichnungen und Aquarelle Gisela Groeners, manchmal skizzen- und abbreviaturhaft, ruhige geometrische Formen gegen unruhige, gestische Zeichnungen gesetzt, hier und da Anklänge an Mythisches oder Religiöses, Kelch und Kreuz, Gefäß und Gesicht. "Wenn Wege sich kreuzen, komm sprich mir die Gedanken vom Himmel", sagt sie in einem ihrer Gedichte. Das Kreuz galt bereits bei Beuys nicht nur als Symbol und Stätte des Leidens, sondern sich erweiternd auch als verdichteter Ort der Begegnung, des Zusammentreffens divergierender Bewegungen, des Auferstehens neuer Gedanken und Kräfte.
Katalog, Suermondt-Ludwig-Museum, 2000, Gisela Groener - Stephan Stüttgen, "ARBEITEN AUF PAPIER"